Liebe Schülerinnen und
Schüler, liebe Eltern, liebe Leserschaft,
im
Sinne der Tansparenz möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf folgende Punkte
lenken.
Als
Leitung und Mitarbeiter der Deutschen Höheren Privatschule Windhoek (DHPS),
glauben wir fest an die demokratischen Grundwerte und die Gleichberechtigung
aller Menschen, wie sie in der namibischen Verfassung und von den Vereinten
Nationen festgelegt sind. Die DHPS als
Institution ist entschieden gegen jede Form der Diskriminierung. Darüber hinaus
erkennen wir historische Vorurteile sowie die daraus resultierende Ungleichheit
an und empfinden ein tiefes Mitgefühl für diejenigen, die dadurch körperliche oder
emotionale Verletzungen erlitten haben.
Wir sehen
es auch als Tatsache an, dass Diskriminierung nicht der Geschichte angehört und
nach wie vor eine der größten Herausforderungen der namibischen Gesellschaft
und damit auch an unserer Schule unter unseren Schülern ist - manchmal
unbeabsichtigt oder sogar aufgrund mangelnden Wissens oder mangelnden
Verständnisses. Um dieser enormen Herausforderung zu begegnen, haben wir mit
der Umsetzung der folgenden Maßnahmen begonnen:
- 1.Innerhalb der Schulleitung
wurde eine Stelle geschaffen, die sich mit diesen Vorfällen befasst, sobald
diese gemeldet werden. Darüber hinaus hat diese Stelle die Aufgabe,
Veränderungen sowohl in der Struktur als auch im Lehrplan der Schule zu
initiieren, um die Integration zu fördern.
- 2.Im Jahr 2018 wurde die integrative
Initiative "Local Roots, Global Minds" ins Leben gerufen, die die
Mittelstufe zu einem gemeinsamen Zweig zusammenfasst; die bisherigen deutschen
und englischen Klassen wurden zu jeweils einer Klasse integriert. Die Unterrichtssprache
ist je nach Fach Deutsch und Englisch, als zusätzliche Unterstützung wurde
Teamunterricht in Mathematik und Deutsch als Fremdsprache eingeführt. Ziel ist
es, mehr Schülerinnen und Schülern den Schulabschluss des Deutschen
Internationalen Abiturs zu ermöglichen.
- 3.Da das Thema Diskriminierung
offen und ehrlich gehandhabt werden muss, hat die DHPS 2016 eine Arbeitsgruppe gegründet,
die sich aus Mitgliedern des Schulvorstands, der Schulleitung, Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen, Schülern und Schülerinnen und Eltern zusammensetzt. Nach mehreren
Treffen fand im November 2019 ein moderierter Workshop statt, bei dem die
Aufgabenstellung endgültig festgelegt und dann offiziell vom Schulvorstand
genehmigt wurde.
- 4.Engagierte Schülerinnen und
Schüler und einige ihrer Lehrerinnen und Lehrer initiierten einen Dialog
zwischen den Schülern zum Thema Diskriminierung, insbesondere Rassismus und
Vorurteile. Die ursprüngliche Zielgruppe waren die Schülerinnen und Schüler der
Klassen 11 und 12, da sie zu diesem Zeitpunkt die einzig anwesenden
Schülerinnen und Schüler an der Schule waren. Diese Diskussionen wurden unterstützt,
um ein "Gefühl" für die Atmosphäre zu eruieren und das Bewusstsein
dafür zu schärfen, wie einige unserer Schülerinnen und Schüler litten, und das in
einer Umgebung, in der sie sich zu Recht sicher und geborgen fühlen sollten.
Eine Zusammenfassung dieser Vorfälle wurde erstellt, um sie der Arbeitsgruppe,
der Schulleitung und dem Schulvorstand vorzulegen, ihnen bei der Formulierung
eines Aktionsplans zu helfen und sie auf Bereiche hinzuweisen, die am meisten
Aufmerksamkeit benötigten. Die meisten Vorfälle wurden zum Zeitpunkt ihres
Auftretens gemeldet (einige bis zu 6 Jahre zurückliegend) und entsprechend
unserem Verhaltenskodex in Verbindung mit einer umfassenden Untersuchung
behandelt.
- 5.Die Schule hat und wird auch
weiterhin Sensibilisierungsmaßnahmen für Mitarbeiter und Schüler anbieten, um
auf Verletzungen des Verhaltenskodexes einzugehen, die durch mangelndes Wissen
und Bewusstsein entstanden sind.
- 6.Im Rahmen des vom Auswärtigen
Amt und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) initiierten
Wettbewerbs "Erinnerung für die Gegenwart" entwickelte die DHPS
Projekte zur Erinnerungskultur im eigenen schulischen und regionalen historischen
Kontext. Die DHPS reichte eine Unterrichtseinheit
und eine von den Schülern entwickelte Projektzeitung ein, die sich mit der Aufarbeitung der getrennten und
gemeinsamen Vergangenheit aller namibischen Bevölkerungsgruppen befasst.
Darüber hinaus wird auf dem Schulgelände ein musealer Raum eingerichtet, um
unsere gemeinsame Vergangenheit und Geschichte zu würdigen.
Wir sind nicht stolz
darauf, dass es in der Schule und in unserer Gesellschaft immer noch
Diskriminierung gibt. Es stimmt uns traurig, dass noch ein langer Weg vor uns
liegt, bis wir ein wirklich integratives Umfeld für alle unsere Schüler,
Mitarbeiter und Eltern beanspruchen können. Als Einrichtung begrüßen wir jeden
Beitrag, der diesen Weg ein wenig abkürzen kann.