DHPS feiert Tag der Kulturen: Namibische Identität in den Künsten

Endlich wieder Besuch! Nach einem Jahr Corona-bedingter Veranstaltungspause konnte die Deutsche Höhere Privatschule Windhoek (DHPS) zu ihrem “Tag der Kulturen” am 19. März 2021 wieder besondere Gäste zu einer Veranstaltung begrüßen.

Kurz nach dem Weltfrauentag und kurz vor dem namibischen Unabhängigkeitstag besuchten vier starke namibische Frauen aus Kunst und Kultur die Deutsche Auslandsschule, um mit den SchülerInnen der 10. Klassen über “Namibische Identität in der Kunst” zu diskutieren.

Die Autorinnen Erika von Wietersheim und Ellen Namhila, die Musikerin Lize Ehlers und die Künstlerin Tuli Mekondjo sprachen miteinander und mit den SchülerInnen darüber, wie die kulturelle und sprachliche Vielfalt Namibias ihre persönliche und künstlerische Identität geprägt hat und immer noch prägt, wie diese manchmal fragmentierte Identität zwar nicht immer einfach zu begreifen ist, aber doch auch ein Geschenk ist, wie wir nicht aufhören sollten, diese Vielfalt miteinander und mit der Welt zu teilen. Charmant, geschickt und mit Begeisterung führten die ModeratorInnen aus der zehnten Klasse, Iris und Ines Fischer, Dean Tuneeko, Joshua Beukes und Jilian Gong, durch die Diskussion.

Ergriffene Blicke, als Ellen Namhila sich daran erinnert, dass sie bei ihrer Arbeit im Nationalarchiv kurz nach der Unabhängigkeit keine Dokumentation über die Geschichte schwarzer Namibier finden konnte und spontanes Klatschen und Zurufe, als sie erzählt, wie sie deshalb anfing, die Geschichte(n) namibischer Frauen aufzuschreiben. Lautes Lachen, als Lize Ehlers zugibt, dass sie ihren deutschen Mann zwar freundlich mit “Guten Morgen, Schatz.” Zum Frühstück begrüßt, aber ihre Kinder mit “Kom hierso!” zur Standpauke zitiert, und ihr sowieso, wenn es herzhaft, herzlich oder leidenschaftlich wird, also auch beim Singen, Afrikaans am liebsten ist. Als sie dann noch wirklich singt, liegt ihr der Saal zu Füßen (“Saal” ist zwar relativ, weil man sich durch eine Aufteilung der zehnten Klassen in zwei Gruppen und Auftritte der Künstlerinnen in zwei “Schichten” an die Corona-Bestimmung von nicht mehr als 50 Teilnehmer bei öffentlichen Veranstaltungen gehalten hat, aber der Applaus war eines vollen Hauses würdig.) Zustimmendes Gemurmel und leuchtende Augen, als Tuli Mekondjo in den Raum stellt, dass die Welt der Kunst gerade jetzt besonders jungen schwarzen Frauen offensteht; sie selber sei ein gutes Beispiel. Fast schon fliegende Finger, als Erika von Wietersheim alle angehenden jungen SchriftstellerInnen dazu aufruft, jetzt schon die Dinge aufzuschreiben, die sie bewegen, aber auch die, die ihren Alltag ausmachen. Eines Tages wird daraus vielleicht ein Buch, das wie ihr “Guten Morgen Namibia” unsere namibische Geschichte um eine einmalige und doch gemeinsame Perspektive erweitert.

Kein Wunder, dass sich keiner darüber beschwert hat, dass die große Pause für diese Begegnung verschoben werden musste.

(Bericht: Sylvia Schlettwein, DHPS)

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