„Erinnern für die Gegenwart“ - Wettbewerb an Deutschen Auslandsschulen

140 Deutsche Auslandsschulen wurden aufgerufen, für das Schuljahr 2019/2020 Projekte zur Erinnerungskultur zu entwickeln. Gefragt sind kreative Beiträge, die sich mit der Geschichte der Schule auseinandersetzen, besonders auch in schwierigen Zeiten, z.B.: Wie sah der Alltag an der Schule aus, als in Deutschland die Nationalsozialisten herrschten? Wie gestaltete sich das Lernen und Miteinander unter Kolonialherrschaft? Ziel des Wettbewerbs ist es, das Verständnis der Schülerinnen und Schüler – auch ohne familiären Bezug zu Deutschland – für Erinnerungskultur und Toleranz zu stärken.

Die Deutsche Höhere Privatschule Windhoek (DHPS) reichte zwei Projektanträge ein, die erfolgreich angenommen wurden.

Das erste Projekt mit dem Titel „Zeitkapsel“ beschäftigt sich mit einer beim Umbau des Georg-Teichert-Hauses (ehemaliges „Knabenheim“ der DHPS) im Grundstein vorgefundenen Dokumentenschatulle. Die Zehntklässler der DHPS dürfen sich darauf freuen, im Rahmen des Geschichtsunterrichts auf eine Zeitreise in die Vergangenheit der DHPS zu gehen und sich kritisch mit den gefundenen Dokumenten (Briefmarken, Münzen, Bilder, Jahrbücher, Zeitungsausgaben, etc.) auseinanderzusetzen. Zusätzlich soll in diesem Zusammenhang ein Schulmuseum entstehen.

„Getrennte Vergangenheiten in einem gemeinsamen Land“ ist das zweite geförderte Projekt. Es hat zum Ziel, eine Unterrichtseinheit zur namibischen Geschichte des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu entwickeln. Dabei steht die Aufarbeitung der getrennten und gemeinsamen Vergangenheit aller namibischen Bevölkerungsgruppen im Mittelpunkt.
Höhepunkte für die Schülerinnen und Schüler werden eine selbst vorbereitete Exkursion sowie eine selbst erstellte Zeitung sein, die das gewonnene Wissen und die Erfahrungen, dass die Spuren der namibischen Vergangenheit auch heute noch aktuell sind, dokumentieren.

Verantwortlich für die Konzeption und Durchführung der Projekte ist ein Team, das aus den DHPS-LehrerInnen Jörg Rapp, Andreas Robisch, Katharina Wiese und dem namibischen Historiker Dr. Wolfram Hartmann besteht.

(Andreas Robisch, DHPS)
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